Andacht

…und schon haben wir die Mitte des Jahres 2024 erreicht.

Zeit für einen Rückblick. Was war? Was habe ich geschafft? Was hat mich geschafft? Und was hat mir geholfen den Akku wieder aufzuladen?

Von Jesus kennen wir eine Geschichte, in der er sich eine Auszeit nimmt: »Und alsbald drängte Jesus die Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm ans andere Ufer zu fahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein.« (Matth. 14,22f)

Am diesjährigen Rogate-Sonntag haben wir diese Verse in dem von der Frauenarbeit Sachsen vorbereiteten Gottesdienst gehört und konnten uns über sie austauschen. Thema des Gottesdienstes war die Fürsorgearbeit, die wir alle in unseren Familien, im Beruf oder im Ehrenamt leisten: Haushalt schmeißen, Eltern pflegen, Kindergruppe leiten, im Vereinsvorstand arbeiten.Wer sich um andere sorgt, braucht auch, dass sich jemand um ihn oder sie kümmert. Und auch Selbstsorge ist wichtig. Wie kann man für andere da sein, wenn es einem selber nicht gut geht? »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« (Matth 22,39). Jesus selbst hat das für sich ernst genommen: Also: Ein Jesus, der mal nicht sofort für andere da ist? Ein Bekannter, der auf die Bitte eine Aufgabe zu übernehmen »Nein« sagt?

Und bei Ihnen? Bräuchten Sie mehr Ich-Zeit und Erholung? Sind Sie urlaubsreif? Welches Urlaubsziel würden Sie wählen, wenn es keine Einschränkungen gäbe?

Vielleicht freuen Sie sich auf Abenteuerland: Dort betritt man neues Terrain, erkundet eine Region in der Nähe oder Ferne, in der man noch nie war, man probiert ein neues Hobby aus. Horizonterweiterung. Grenzen testen.

Oder ist ein Trip nach Entrümpelungshausen angesagt? Oben auf dem Dachboden mal sortieren und nicht-benötigtes Zeug weggeben. Und in diesem Zuge eventuell auch gleich verschiedene zeitfressende Angewohnheiten und Belastendes ausmisten. Befreiend.

Würden Sie lieber Zeit im Entspannungsdorf verbringen: sich an den gedeckten Tisch setzen, die Seele baumeln lassen, Fünfe grade sein lassen, mal für nix Rede und Antwort stehen müssen.

Oder quält die Sehnsucht nach der Klärungsinsel und es fehlt noch ein bisschen Mut und Kraft, um Angelegenheiten ins Reine zu bringen?

Miteinander müssen wir das Gespräch darüber suchen: in den Familien, in der Gesellschaft. Vor Gott können wir unsere Sorgen und Ängste vor zuviel Verantwortung und Überlastung bringen.

Behütete Erholungs – und Urlaubszeit wünscht Ihnen im Namen der Schwesterkirchgemeinden

Ihre Pfarrerin Susanne Willig

Strandkorb am Meer
Strandkorb am Meer – Bild von pixabay